Löwe

Gemeinsam sind sie fast unbezwingbar: Löwen sind die einzigen Katzen auf der Erde, die im Rudel leben. Erwachsene Tiere haben keine natürlichen Feinde. Deshalb können sie trotzdem nicht den ganzen Tag faulenzen. Allein das Beutejagen ist anstrengend genug.

Auf der Jagd

Löwen futtern täglich bis zu zehn Kilogramm Fleisch. Im Durchschnitt! Verschlingen sie an einem Tag 40 Kilogramm auf einmal, sind sie einige Tage lang satt.
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Die Jagd beginnt meist in der Abenddämmerung. Dann ziehen vor allem Löwinnen los. Gemeinsam können sie Beutetiere erlegen, die größer sind als sie selbst – wie zum Beispiel Büffel. Auf ihrem Speiseplan stehen außerdem Gnus, Gazellen, Antilopen und Zebras.

Sind große Beutetiere das Ziel, jagen die Löwenmänner meist mit. Ansonsten beschützen die Männchen das Rudel vor fremden Löwen und anderen Tieren.

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Löwen jagen trickreich. Mindestens zwei pirschen sich von verschiedenen Seiten an die Beute, zum Beispiel eine Antilope, heran. Sobald sie nahe genug sind, etwa 30 Meter, greifen sie blitzschnell an.

In mehreren Sätzen – jeder Sprung bis zu 6 Meter weit – stürzt sich der erste Löwe auf sein Beutetier und wirft es zu Boden. Durch Bisse in Nacken oder Kehle wird es getötet. Dann kommen die Jagdgefährten hinzu.

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Aber: Der Angriff gelingt nicht immer, meist nur bei jedem fünften Beutetier. Rennt zum Beispiel die Antilope weg, holt ein Löwe sie oft nicht mehr ein. Und manche Beutetiere wie Zebras können sich mit Huftritten wehren. Deshalb begnügen sich Löwen auch mal mit kleineren Happen wie Hasen oder Vögel. Oder mit Aas, also bereits totem Fleisch: Das nehmen sie häufig den Tüpfelhyänen ab.

Beim Verteilen der Jagdbeute geht es streng nach Rangfolge. Zuerst sind die Anführer des Rudels dran – das sind ein bis drei kräftige Männchen. Danach dürfen die Jägerinnen fressen, dann die großen Kinder und zuletzt die Jungen.

Schon gewusst?

Ein Löwenrudel besteht aus dem Leitlöwen und bis zu 20 Weibchen. Außerdem gehören die Jungtiere und manchmal einzelne Männchen dazu. Der mächtigste Löwe im Rudel ist an seiner Mähne zu erkennen, die länger und dichter als bei anderen Männchen ist.

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Wenn er brüllt, sind alle still.
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Hast du schon mal einen Löwen brüllen gehört? Er ist mit 114 Dezibel so laut wie ein Presslufthammer oder ein dumpf röhrendes Motorrad. Das Brüllen ist noch in fünf Kilometern Entfernung in der Savanne zu hören! Denn seine Stimmbänder haben eine besondere Form und sind sehr dehnbar.

Wozu das Brüllen? Es ist vor allem ein Signal an fremde Löwen: „Das ist mein Revier. Nehmt euch in Acht!“ Löwen erkennen, wer von ihrem Rudel brüllt – oder ob ein fremder Löwe brüllt, der in ihr Revier eindringt.

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Löwenmänner sind die einzigen Katzen mit Mähne. Mindestens fünf Jahre dauert es, bis der langhaarige dichte Pelz um Kopf, Brust und Schultern gewachsen ist. Je länger, dunkler und dichter die Mähne, desto stärker und gesünder erscheint der Löwenmann den Löwinnen als Partner. Außerdem schützt die Mähne beim Kampf vor Zähnen und Krallen des Gegners.

Nach der Jagd dösen die meisten Löwen.

Zum Beispiel auf einem Termitenhügel

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Oder auf einem Baum

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Oder auf einem Felsen

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Tagsüber ist es oft heiß in der Savanne. Wie angenehm, wenn man dann als Löwe einige Stunden auf einer bequemen Unterlage oder im Schatten von Büschen und Bäumen vor sich hin dösen kann. Hektisch Gras fressen wie die Zebras? Pah, gähn, viel zu anstrengend. Löwen bleiben lieber entspannt liegen.

Gefährliche Kindheit

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Im Babyversteck

Um ihre Jungen in Ruhe gebären zu können, suchen sich die Löwenmütter ein Versteck. Dort bringen sie ein bis sechs Löwenbabys zur Welt. Die Kleinen wiegen nur 1.500 Gramm und sind in den ersten Tagen noch blind. In den 6 bis 8 Wochen, in denen sie von der Mutter gesäugt werden, bleiben sie im Unterschlupf – oft ganz allein, wenn ihre Mutter auf der Jagd ist. Die Jungen werden dann leicht zur Beute für Hyänen oder Wildhunde.

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Im Löwenkindergarten

Geht alles gut, bringt die Löwin danach ihren größeren Nachwuchs zum Rudel und ihr Leben wird leichter. Denn die Jungen werden dann auch von anderen Löwenmüttern gesäugt und betreut. Schon im Alter von sechs Monaten dürfen sie mit auf die Jagd. In zwei Jahren lernen sie all die Techniken, die zum Überleben nötig sind.

Bauplan und Verwandtschaft

Der Löwe ist nach dem Tiger die zweitgrößte Katze. Zusammen mit Leopard und Jaguar gehören sie zur Gattung der Großkatzen.
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Während der letzten Eiszeit waren Löwen viel weiter verbreitet als heute. Sie lebten in Teilen von Süd- und Nordamerika, in Asien, Afrika und auch in Europa. Sogar in Deutschland streiften vor 12.000 Jahren Löwen umher.

Heute findet man freilebende Löwen noch in Afrika südlich der Sahara – das wusstest du sicher. Aber, Überraschung: Es gibt auch noch Löwen in Indien.

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Zwei Namen, viele Löwen

Der Löwe ist das größte Landraubtier Afrikas. Die männlichen Tiere sind – der Schwanz nicht mitgerechnet – bis zu 2,50 Meter lang und wiegen bis zu 225 Kilogramm. Es gibt zwei Unterarten: Panthera leo leo (das ist der lateinische Name) lebt in Asien, West-, Zentral- und Nordafrika. Panthera leo melanochaita kommt in Ost- und Südafrika vor.

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Manchmal werden Löwen auch nach den Gegenden benannt, in denen sie leben: zum Beispiel Angola-Löwe, Massai-Löwe, Senegal-Löwe und Asiatischer Löwe (oder Indischer Löwe). Insgesamt leben vermutlich nur noch um die 20.000 Tiere in Afrika.

Der Asiatische oder Indische Löwe

ist eine weitere Unterart und vom Aussterben bedroht: Nur noch etwa 300 Tiere leben im Gir-Nationalpark im Nordwesten Indiens. Sie sind meist etwas kleiner als Afrikanische Löwen: Männchen werden 2 Meter lang und 190 Kilogramm schwer. Auch deren Mähne ist etwas kleiner. Dafür sind ihre Ellenbogen und eine Hautfalte am Bauch dicht behaart.

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Löwen in Gefahr

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Alle Löwen auf der Erde sind gefährdet, die asiatischen sind sogar vom Aussterben bedroht. Kein Wunder, denn Löwen wurden Jahrhunderte lang gejagt und getötet.

Heute ist das Überleben der Löwen durch zahlreiche Bedrohungen gefährdet, dazu gehören der Handel mit Löwenknochen zur Verwendung in der Traditionellen Asiatischen Medizin, Tötungen bei Mensch-Wildtier-Konflikten, Lebensraumverlust, Beutetiermangel, Krankheiten und nicht nachhaltige Trophäenjagd.

Was der WWF tut

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Der WWF setzt sich für den Erhalt der Löwen in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Dafür unterstützt er viele Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Geld, Personal, Ausrüstung und Beratung. Der WWF macht sich außerdem für einen nachhaltigen Handel mit wild lebenden Arten stark und bekämpft den illegalen Handel mit Löwen, Löwenknochen und anderen Körperteilen der Tiere.

Damit wir dem Löwen und anderen bedrohten Tierarten helfen können, brauchen wir die Unterstützung vieler Menschen. Bist du dabei?

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