Savanne: Wo die großen Tiere leben

Ob Giraffe oder Elefant, Löwe oder Antilope: Sie alle und viele andere Tierarten sind in Savannen zu Hause. Das sind tropische Graslandschaften, die sich nördlich und südlich des Äquators an die Regenwälder anschließen und dann in Wüsten übergehen.

Wo gibt es Savannen?

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Wenn du auf eine Weltkarte schaust, wirst du sehen: Superfeuchter Regenwald und staubtrockene Wüste gibt es fast nirgendwo direkt nebeneinander. Da ist meist noch etwas dazwischen – eine Übergangszone, die man Savanne nennt. Sie besteht aus ganz viel Grasland mit vereinzelten Bäumen. Typisch für Savannen ist der Wechsel von Regen- und Trockenzeiten.

Rund ein Siebtel der Kontinente bestehen aus Savannen. Sie kommen in Afrika, Süd- und Mittelamerika, Nord-Australien, Indien und Südost-Asien vor, also immer in den Tropen.

Savannen sind zum Beispiel die Serengeti in Tansania und Etosha in Namibia. Beide Gebiete in Afrika sind berühmt für ihre große Zahl an Wildtieren. Auf dieser Seite zeigen wir dir beispielhaft Savannenbilder aus Afrika.

Größe zählt

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In Savannen gibt es zwar weniger Tierarten als in Regenwäldern, dafür werden manche Tierarten deutlich größer als im Dschungel. Beispielsweise lebt das größte Landtier der Welt hier, der Afrikanische Savannenelefant. Außerdem die afrikanischen Nashörner oder die Giraffen: Ihre eng verwandte „Schwester“ im Regenwald, das Okapi, ist deutlich kleiner und hat auch einen klar kürzeren Hals.

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Die ostafrikanische Savanne gilt außerdem als „Wiege der Menschheit“. Dort sollen vor etwa drei Millionen Jahren unsere Vorfahren den aufrechten Gang gelernt haben. Vermutlich, weil sie durch das Aufrichten besser sahen, ob Raubtiere im Anmarsch sind. Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, leben heute im Regenwald und in der Savanne.

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Was heißt Savanne?

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Das Wort „Savanne“ kommt aus der spanischen Sprache und bedeutet so viel wie „weite Ebene“. Das trifft es genau: Denn anders als in dichten Tropenwäldern kann man in den flachen Savannen gaaaaanz weit gucken. Natürlich nur, wenn man groß genug ist, um über das Gras hinwegzusehen (gilt also nicht für Erdmännchen!) oder auf einen Baum klettert (wie der Leopard).

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In der Savanne wachsen jedoch meist nur wenige Bäume, dafür hauptsächlich Gräser und Büsche. Und Sukkulenten: Das sind Pflanzen, die in ihren dicken, oft dornigen Blättern Wasser speichern können. Kleine Exemplare wie die Aloe-Pflanze etwa wachsen vielleicht auch auf eurer Fensterbank zu Hause.

In Savannen gibt es eine Regen- und eine Trockenzeit. Je mehr es regnet im Jahr, desto mehr Bäume wachsen in der Savanne. Je länger die Trockenzeiten dauern, desto spärlicher wird der Pflanzenwuchs. Je nach Regenmenge unterscheidet man drei Savannentypen:

Feuchtsavanne

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1. In der Feuchtsavanne am Übergang zum Regenwald dauert die Trockenzeit nur 2 bis 4 Monate. Dort werden Bäume vieler verschiedener Arten bis zu 15 Meter groß. In der Trockenzeit verlieren sie ihr Laub. Selbst Gräser wachsen mehr als 2 Meter hoch. Wenn es regnet, dann ordentlich: 1.000 bis 1.500 Millimeter pro Jahr auf einen Quadratmeter. Das entspricht 1.000 bis 1.500 Litern. Zum Vergleich: In Deutschland fallen jedes Jahr zwischen 500 Millimeter (Uckermark) und 2.000 Millimeter (Alpen) Regen und Schnee.

Trockensavanne

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2. In der Trockensavanne dauert die Trockenzeit 5,5 bis 7 Monate. Dort wachsen weniger Bäume, dafür riesige Grasflächen. Das Gras wird bis zu 1,50 Meter hoch. Im Jahr fallen 500 bis 1.000 Millimeter Regen. Häufig wachsen in der Trockensavanne große Baobabbäume und dichte schirmartige Akazien. Diese Bäume können Wasser im Stamm und in der Wurzel speichern. Kleinere Pflanzen haben lederartige, harte Blätter, die sie vor zu viel Verdunstung schützen.

Dornensavanne

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3. Die Dornensavanne ist der Übergang zur Wüste. Dort dauert die Trockenzeit bis zu 10 Monate im Jahr. Es fallen jährlich nur 250 bis 500 Millimeter Regen auf einem Quadratmeter. Die Dornensavanne besteht fast nur aus 1 bis 3 Meter hohen Dornenbüschen und Bäumen mit ganz wenig Laub. Dornen schützen die Pflanzen gegen Fressfeinde und gegen Austrocknung, weil Stacheln in der Hitze viel weniger Wasser verdunsten als Blätter. Das Gras wird höchstens 30 Zentimeter hoch.

Trockenzeiten

Die meisten Flüsse in Savannen führen nur kurzzeitig Wasser und liegen die meiste Zeit im Jahr trocken. Diese Flüsse nennt man „Wadis“.

© Donné Beyer
© Donné Beyer

Um in den Trockenzeiten Wasser zu finden, legen die Tiere oft weite Strecken bis zu den letzten übrig gebliebenen Tümpeln zurück.

Wer frisst was?

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In der Savanne können wie im Regenwald viele Arten nebeneinander leben, weil sie sich nicht gegenseitig die Nahrung wegfressen.

Bei den Pflanzenfressern sieht das so aus: Von höheren Baumkronen ernähren sich Giraffen und Elefanten (wie im Bild oben).

 

Blätter von Sträuchern bis etwa 2 Meter Höhe verspeisen vor allem Gazellen und Antilopen (wie hier Springböcke).

© Donné Beyer
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Gräser und Kräuter am Boden werden von kleineren Säugetieren sowie Gazellen, Dikdiks und Zebras verputzt. Dikdiks futtern mehr im dichten Gebüsch, Zebras eher auf freien Flächen.

An unterirdischen Wurzeln knabbern Termiten und Nacktmulle.

© Donné Beyer, aufgenommen im Zoo Frankfurt
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Auch die Fleischfresser gehen sich von Natur eher aus dem Weg. Einzelne Löwen oder Rudel von Tüpfelhyänen reißen größere Tiere wie Büffel oder Zebras meist nachts oder morgens.

Geparde sind dagegen eher tagaktiv und jagen kleinere Tiere wie Gazellen.

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Leoparden hingegen ist es egal, wann sie jagen: Hauptsache, sie können von einem Baum aus in aller Ruhe ein Opfer erspähen – ein Warzenschwein vielleicht oder einen Pavian.

Aasfresser wiederum wie die Streifenhyäne oder der Ohrengeier sind die Müllschlucker der Savanne, denn sie fressen die Reste der übrig gebliebenen Beute anderer Fleischfresser. Hyänen können ganze Knochen zerbeißen und verschlingen!

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Das Wahrzeichen der Savanne

Termiten bauen bis zu zwei Meter hohe spitze Türme aus Erde, die sie durch ihre klebrige Spucke zusammenpappen.
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Termiten sind Insekten, die Staaten bilden wie die Ameisen, sind aber nicht mit ihnen verwandt. Termiten sind wichtig für die Savanne, weil sie abgestorbene Pflanzen fressen und in Humus umwandeln und zugleich durch ihre unterirdischen Gänge den Boden belüften. So können Pflanzen wachsen, von denen sich wieder Pflanzenfresser bis hin zu Elefanten ernähren.

Alles hängt zusammen

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In der Savanne hängt wie auch sonst in der Natur alles eng miteinander zusammen: Wenn Elefanten zum Beispiel auf ihren Knabbertouren viele Bäume zerstören, wachsen dort mehr Gräser, was wiederum für Gras fressende Büffel, Zebras und Gazellen gut ist. Vermehren die sich dann stark, können wieder mehr junge Bäume wachsen. Zur Freude der Elefanten, die dann wieder mehr zum Fressen finden.

Deshalb ist es so wichtig, das Gleichgewicht der Natur zu erhalten.

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