Worauf achten beim Kerzenkauf?

Die Tage werden kürzer und Kerzen spenden uns in der Dämmerung ein wohlig-warmes Licht. Das Angebot im Handel ist groß. Welcher Rohstoff ist die beste Wahl, wenn euch Umweltschutz wichtig ist?

Woraus sind eure Kerzen?

© Donné Beyer

Der Rohstoff, aus dem die meisten Kerzen hergestellt werden, die wir im Handel kaufen können, ist Paraffin. Er wird im Rahmen der Mineralölverarbeitung gewonnen. Wie bei allen Erdölprodukten fällt die Klimabilanz dabei sehr schlecht aus, denn die Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl trägt maßgeblich zur Erderhitzung bei.

Als vermeintlich umweltfreundlichere Alternative gelten Kerzen aus Stearin, das aus pflanzlichen oder tierischen Fetten – und damit aus nachwachsenden Rohstoffen – gewonnen wird. Doch auch hier lohnt ein Blick auf die Inhaltsstoffe.

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Der größte Teil der handelsüblichen Stearinwachs-Kerzen besteht aus Palmöl. Für Palmölplantagen werden riesige Flächen Regenwald vernichtet. Daher sind nur Kerzen aus nachweislich nachhaltig angebautem Palmöl empfehlenswert. Auch auf Kokosöl greifen Produzenten gern zurück. Kokospalmen brauchen jedoch noch mehr Fläche und sind damit keine Alternative.  

Auch Soja- und Rapsöl finden Verwendung. Beides kann dann als nachhaltigere Option gelten, wenn es gentechnikfrei gewonnen wird und aus ökologischem Anbau stammt. Dabei kommt Sojaöl überwiegend aus den USA und ist mit langen Transportwegen verknüpft. Raps wird vermehrt in Europa angebaut. 

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Stearin aus tierischen Fetten wird beispielsweise aus Schlachtabfällen gewonnen. Meist ist jedoch nicht nachvollziehbar, ob die Tiere aus Massentierhaltung oder ökologischer Landwirtschaft stammen. 

Welche Kerzen solltet ihr bevorzugt kaufen?

© GAM San Jose / WWF Bolivien

Die Krux: Bei handelsüblichen Kerzen ist eine Deklarierung der Rohstoffe nicht vorgeschrieben. Oft ist für uns nicht ersichtlich, ob Erd- oder Palmöl in unseren Kerzen steckt oder woher das Sojaöl stammt. Eines kann uns leiten: Je weniger wir über die Inhaltsstoffe wissen und je niedriger der Preis, desto schlechter ist das Wachsprodukt für unsere Umwelt. Es gilt also auch hier: Weniger und dafür bessere Kerzen kaufen.

Zum Beispiel diese

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Bevorzugt werden sollten Kerzen aus einer regionalen Bio-Imkerei, um energieintensive Importe aus weiter entlegenen Ländern wie China, Südamerika oder Südafrika zu vermeiden. Dabei gilt: Bienenwachs ist ein seltener Rohstoff und sollte mit Bedacht verwendet werden. Das macht ihn auch teurer. 

Kerzen aus regionaler Biomasse gelten ebenfalls als naturschonende Alternative zu Paraffin und Stearin. Hierfür werden ausschließlich Fette und Öle verwendet, die bei der Lebensmittelproduktion oder in der Gastronomie als Reste anfallen. Diese Kerzen sind vergleichsweise günstig. Im Handel sind sie an der Bezeichnung „Bio-/Öko-Kerze“ oder „aus regionaler Biomasse“ zu erkennen. 

© Rosario Calderón / WWF Guatemala

Tipp für Teelichter: Bitte ohne Aluminium-Hülle

Bei Teelichtern gibt es im Vergleich zu anderen Kerzen ein weiteres Umweltproblem: Meistens werden sie in einer Aluminium-Hülle verkauft, die nach dem Abbrennen des Teelichts im Müll landet. Aluminium ist ein sehr wertvoller Rohstoff, der nicht als Wegwerfprodukt verschwendet werden sollte. Deshalb bitte Teelichter ohne Aluminium-Hülle kaufen. Als Alternativen zählen Teelichterhalter aus Recycling-Glas, Edelstahl oder aus kompostierbaren Materialien.

Warum wir den WWF unterstützen? Weil wir von Natur aus zusammenhalten!

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