Glühwürmchen machen ihr Licht selber

Mitte Juni bis Anfang Juli fliegen wieder im Dunkeln die wunderbar leuchtenden Glühwürmchen. Aber Moment: fliegende Würmer? Gibt's doch gar nicht! Der Name stimmt nicht. Glühwürmchen sind nämlich richtige Käfer – Leuchtkäfer, um genau zu sein.

Wieso heißen sie dann Glühwürmchen?

Weil das Weibchen an einen Wurm erinnert.

Leuchten – wie geht das?

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Glühwürmchen müssen sich nicht aufwärmen oder von der Sonne anstrahlen lassen, um zu leuchten. Sie können so genanntes „kaltes“ Licht erzeugen, das nicht durch Wärme entsteht. Denn die Tiere besitzen einen Leuchtstoff, das Luziferin, der wiederum mit einem anderen Stoff namens Luziferase und Sauerstoff zum Leuchten gebracht wird.

 

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Zum Leuchten bringt das etwa 10 Millimeter lange Glühwürmchen den unteren Teil seines Hinterteils. Der besitzt eine durchsichtige Haut, die Licht hindurchscheinen lässt.

Den Vorgang, dass Tiere leuchten können, nennt die Wissenschaft „Biolumineszenz“. Auch andere Tiere können leuchten, zum Beispiel Quallen, Fische der Tiefsee oder Pilze wie der Hallimasch.

 

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Schon gewusst?

Alle Leuchtkäferarten senden ihr Licht nur im Dunkeln aus. Es ist ungefähr ein Tausendstel so stark wie das einer Kerze. Das reicht in einer Sommernacht zum Leuchten dicke aus.

Welche Arten gibt es?

In unseren Breiten gibt es drei verschiedene Arten: der Kurzflügel-Leuchtkäfer, der Große Leuchtkäfer und der Kleine Leuchtkäfer. Weltweit gibt es 2.000 verschiedene Leuchtkäferarten.

 

Wofür leuchten sie?

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Für den Partner oder die Partnerin. Ihn oder sie wollen sie nachts anlocken, um sich zu paaren. Meist leuchten die Weibchen. Nur beim Kleinen Leuchtkäfer leuchten die Männchen deutlich. Da nur die Männchen fliegen können, handelt es sich bei unseren fliegenden Glühwürmchen immer um die Männchen des Kleinen Leuchtkäfers.

Manche Glühwürmchen blinken, andere senden ein Dauerlicht. Nach der Paarung hören sie auf zu glühen und kurze Zeit später sterben sie.

Wo findest du Glühwürmchen?

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An buschigen Waldrändern oder im Park, gern in Wassernähe, vor allem dort, wo viele blühende Brennnesseln (im Bild) und Taubnesseln wachsen. An ganz dunklen Stellen kannst du auch die schwach leuchtenden Larven sehen.

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Wann findest du sie?

Bei uns in Mitteleuropa in den warmen Sommernächten von Juni und Juli ab 22 Uhr. Am besten bei Neumond, dann ist es am dunkelsten.

Was bedroht Glühwürmchen?

Wie bei allen Insekten nimmt auch ihr Bestand ab. Neben der intensiven Landwirtschaft macht den Leuchtkäfern zu schaffen, dass es bei uns in den Städten wegen der vielen Beleuchtung nachts nicht mehr so richtig dunkel wird. So finden die Paare schlechter zueinander.

Was könnt ihr tun?

Sorgt in eurem Garten oder Schulgarten für hohes Gras, heimische Blütenpflanzen wie Brennnesseln oder Wilde Möhre (im Bild) sowie Haufen aus Ästen und Laub. Dann fühlen sich Glühwürmchenlarven wohl.

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Die Leuchtkäfer fressen vor allem Schnecken – auch solche, die viel größer sind als sie. Denn sie beißen mit Gift. Deshalb: Verzichtet auf Schneckengift und möglichst auch auf künstliche Beleuchtung.

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