Kompost selber machen
Kompost ist Kraftstoff für den Boden. Mit ihm kannst du ganz natürlich deinen Garten düngen – und mit einem Komposthaufen Tieren ein Zuhause schaffen.
Was genau ist Kompost?
Hochwertige Humuserde! Sie entsteht aus Garten- und Küchenabfällen, die von unzähligen Regenwürmern und anderen fleißigen Kleinlebewesen gefressen, verdaut, ausgeschieden und umgelagert werden.
Am besten gelingt der Kompost, wenn all diese Pflanzenabfälle auf einem feuchten Haufen oder in einer Holzkiste liegen und zusammengedrückt werden. Dann werden Bodenbakterien aktiv und erzeugen durch ihr Fressen und Verdauen Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius – fast so warm wie in einem Backofen!
Was brauchst du für deinen Komposthaufen?
- Einen Garten – zu Hause, in der Schule oder im Verein,
- feste Gartenhandschuhe,
- eine Gartenschere und
- eine Kompostkiste aus Holzlatten. Kompost kannst du auch als Hügel aufschichten wie im Bild oben. Der braucht zwar etwas mehr Platz, dafür kommst du an den Kompost leichter mit der Schaufel heran.
So geht's:
Suche dir eine schattige Stelle im Garten für deinen Komposthaufen oder deine Kompostkiste. Die Kiste aus Holz gibt es im Baumarkt meist zum einfachen Zusammenbauen.
Was kann alles in den Kompost?
- Alle Pflanzenteile, die du im Garten abschneidest oder die heruntergefallen sind – zum Beispiel Rasenschnitt, Blätter, verblühte Blüten. Äste auch, die solltest du in kleine Stücke schneiden.
- Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffee- und Teesatz sowie Eier- und Nussschalen.
- Alte Blumentopferde, Holzspäne und Stroh.
- Gerne auch deine abgeschnittenen Finger- und Fußnägel.
Tipps für Profis
Die vielen kleinen Bodentiere zersetzen eure Gartenabfälle besonders gut zu frischer Komposterde, wenn du deinen Kompost regelmäßig gießt und ab und zu etwas Erde über die Grünabfälle gibst.
Wann ist der Kompost reif?
Etwa nach 9 bis 12 Monaten, in feuchtwarmen Sommern und bei vielen Regenwürmern auch schon schneller.
Du kannst den Kressetest machen: Entnehme etwas Komposterde aus dem unteren Teil deines Komposthaufens. Gebe ihn in eine flache Schale, befeuchte ihn etwas und sähe Kressesamen darauf. Stelle die Schale möglichst in den Halbschatten. Keimen die meisten Samenkörner nach drei bis vier Tagen, ist die Komposterde reif.
Öffne die Kompostkiste und nimm die Erde von unten, denn die ist als erstes reif. Obendrauf ist ja noch frischer unzersetzter Grünschnitt. Diese neue Erde kannst du dann in deinem Garten verteilen.
Schon gewusst?
In Kolumbien werden Regenwürmer auf Farmen gehalten, damit sie Humus herstellen.
Wie wird der Kompost ausgebracht?
Am besten ist einen dünne Schicht von wenigen Zentimetern, die du einfach auf den Boden gibst. Mache das am besten an einem trüben Tag. Denn dein Kompost steckt noch voller kleiner Lebewesen – zum Beispiel vielen winzigen Regenwurmkindern, die bei starker Sonne vertrocknen würden, wenn sie sich nicht rasch genug verkriechen können.
Noch besser ist es, wenn du den verteilten Kompost noch mit etwas Grasschnitt oder Blättern abdeckst.
Ist dein Kompost noch grob, kannst du auch kleine Haufen in deinem Garten ausbringen. In wenigen Wochen haben deine Gartenbewohner die kleinen Hügel ganz natürlich „kleingemacht“.
Deine Pluspunkte
- Aus Küchenabfällen entsteht ein wertvoller Dünger für deinen Garten, ihr spart Geld für Biodünger und braucht keine Biotonne,
- du schaffst neue Nährstoffe für viele kleine Bodentiere,
- du schützt Klima und Natur, weil du auf Torf aus Mooren verzichtest, und
- du hast eine Menge Spaß!
Der Komposthaufen ist auch ein Zuhause
Im späten Herbst ziehen sich dort gerne Igel, Siebenschläfer oder Kröten zurück und bauen sich darin eine kuschelige Unterkunft für ihren Winterschlaf. Deshalb ab November bitte nicht mehr im Kompost herumwühlen, damit die Tiere ihre Ruhe haben.