Nachhaltigkeit im Kleiderschrank: 10 Tipps für Familien
Wachsende Kinder, modebewusste Teenager, Business-Outfits für die Eltern: Wie kann man nachhaltig handeln, wenn es viele Bedürfnisse und Wünsche gibt? Wir haben euch 10 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank zusammengestellt!
10 Tipps für die Familie
Nachhaltiger Familien-Kleiderschrank: So gelingt es!
Im Durchschnitt kaufen Menschen in Europa jährlich 15 Kilo neue Kleidung. Was kommt da erst als Familie zusammen? Wenn sich jede:r dann noch bewusst macht, dass viel Mode für viele Umweltprobleme und auch für schlechte Arbeitsbedingungen in Produktionsländern verantwortlich ist, wird schnell klar: Hier muss etwas passieren! Als Familie könnt ihr einen besonders großen Einfluss nehmen!
Unsere 10 Tipps für euch
Weniger ist mehr
Der größte Hebel für mehr Nachhaltigkeit ist, dass weniger neue Kleidung gekauft wird, weil dann weniger produziert werden muss. Überlegt gemeinsam, wie viele Jeans, T-Shirts und Unterhosen nötig sind und lasst euch möglichst nicht von Schnäppchen oder aktuellen Trends locken, die ihr nicht wirklich braucht.
Viel Verschwendung
Wusstet ihr, dass ca. 20% der gekauften Kleidung nie getragen wird? Wie sieht das in eurem Kleiderschrank aus?
Qualität und Basics
Wer billig kauft, kauft häufig zweimal – oder noch öfter! Selbst bei Kindern im Wachstum lohnt es sich, auf gute Qualität zu achten, die auch einige Wäschen aushält, denn sonst braucht ihr schnell wieder Neues. Bei Teenagern und Erwachsenen können Kleidungsstücke ewig halten und sogar weitergegeben werden.
Das gilt besonders für Stücke, die sich für viele Zwecke und Anlässe eignen, sich farblich sowie vom Stil immer wieder neu kombinieren und durch Accessoires aufpeppen lassen.
Trend Hobby Nähen
Selbst Nähen ist kreativ und kann gleichzeitig entspannend sein. Darüber hinaus ist nachhaltig und die Technik wird einfacher als auch komfortabler, sodass es wirklich ein Hobby für viele ist. Fast überall gibt es Einsteiger:innenkurse oder Freund:innen, die gern die ersten Schritte zeigen und sich für das gemeinsame Nähe begeistern.
Secondhand ist unschlagbar
Für Kinder auf dem Flohmarkt, für Teenager im Secondhand-Shop und für Erwachsene auf der Tauschbörse: es gibt viele Möglichkeiten, gut erhaltene, gebrauchte und tolle Mode zu finden. Vintage ist bereits seit einiger Zeit Trend!
Gebrauchte Kleidung hat viele Vorteile! Die Kleidung ist meist schon gewaschen, sodass es weniger Rückstände von Chemikalien gibt. Außerdem kostet Secondhand-Mode oft nur einen Bruchteil des Neupreises.
Ausgediente Kleidung macht anderen eine Freude
Hosen und Pullover, die zu klein sind, eine Jacke, die nicht mehr gefällt oder die tolle Bluse, die immer noch mit Etikett im Schrank hängt – aussortierte Kleidung sollte weitergegeben werden. Verschenkt sie im Freundes- oder Bekanntenkreis, verkauft sie auf Flohmärkten oder über Secondhand-Läden und -Apps oder gebt sie in Kleiderkammern ab. Veranstaltet eine Tauschbörse – das ist besonders für Jugendliche spannend, die ohne Kosten neue Styles ausprobieren können.
Für Babys und Kinder bekommt man zum Teil gebrauchte Babykleidung geschenkt (oder von Freunden geliehen). Diese Kleidung ist aus gesundheitlichen Gründen viel besser als neue, da sie schon oft gewaschen wurde und weniger Chemikalien enthält.
Alltagskleidung reparieren
Heute gibt es tolle Video-Tutorials, die euch helfen, kleine und große Reparaturen einfach durchzuführen. Einen schönen Flicken auf die Kinderjeans zu bügeln, ist gar nicht so schwer. Bestimmt haben Großeltern, Nachbar:innen oder Freund:innen noch ganz besondere Tipps für euch.
Probiert unbedingt aus, ob ihr Kleidungsstücke mit kleinen Macken nicht selbst reparieren könnt. Wenn es doch zu schwierig ist, schaut nach einer Änderungsschneiderei. Bestimmt gibt es in eurer Nähe Profis, die etwas flicken, aber auch eine Hose enger oder weiter machen, den Rock kürzen oder die abgelaufene Sohle am guten Schuh ersetzen.
Lieblingsstücke upcyceln
Manchmal mag man sich nicht von der Lieblingsjeans oder dem T-Shirt vom Sommercamp trennen, aber es passt nicht mehr. Dann überlegt doch, wie daraus ein wunderbares Erinnerungsstück wird!
Aus alten Jeans lassen sich Taschen, Topfhandschuhe und vieles mehr machen. Socken können zu Handpuppen werden, der Pullover zu einem Puppenkleid und das Trikot der Vorsaison bekommt vielleicht einen Ehrenplatz an der Wand. So wertschätzt ihr Kleidung auch, wenn ihr sie nicht mehr tragt.
Unser Tipp
Bei WWF Junior gibt es tolle Tipps für Upcycling von Kleidungsstücken – schaut auf die Links weiter unten!
Neues kaufen: Fair statt fast!
Beim Neukauf von Kleidung könnt ihr auf Nachhaltigkeit achten: Informiert euch schon vor dem Shopping über Marken und Händler, die nachhaltig und fair produzierte Kleidung anbieten und plant eure Tour in die Stadt entsprechend.
Vermeidet unbedingt die typischen Fast-Fashion-Ketten, in denen Qualität und Preise extrem niedrig sind und dazu verleiten mehr zu kaufen, als benötigt.
Wenn ihr online kauft: Überlegt vorher genau, was ihr wollt. Prüft die Beschreibungen und nutzt die detaillierten Größentabellen, sodass ihr möglichst wenig zurückschicken müsst. Und versucht auch, euch darüber zu informieren, wie die Online-Händler mit Retouren umgehen.
Schon gewusst?
Was passiert eigentlich mit unseren Retouren? Die Universität Bamberg hat nachgeforscht. In vielen Fällen werden Retouren nicht neu verpackt und wieder in den Verkauf gegeben, sondern einfach vernichtet!
Unisex und vorausschauend kaufen
Kinderkleidung zu finden, die nicht eindeutig für Mädchen oder Jungen ist, kann schwierig sein. Neutrale Kinderkleidung lässt sich jedoch besser an kleine Geschwister oder andere weitergeben!
Außerdem lohnt es sich, Kleidung immer ein Stückchen größer zu kaufen, um auf den nächsten Wachstumsschub vorbereitet zu sein.
Fast oder Fair?
Wir erklären euch die Hintergründe zu den Auswirkungen der Modebrache auf Natur und Menschen und zeigen euch, worauf ihr achten könnt und wie ihr als Familie gemeinsame Werte und Handlungsweisen entwickelt.
Kleidung gemeinsam aussuchen, anstatt zu schenken
Großeltern, Pate oder Patin schenken gern das ein oder andere Kleidungsstück und oft liegen auch auf dem Geburtstagstisch oder unter dem Weihnachtsbaum neue Klamotten.
Das ist lieb gemeint, aber nicht immer treffen andere Familienmitglieder selbstständig den Geschmack von Kindern oder Teenagern.
Wie wäre es, wenn ihr stattdessen lieber einen Gutschein für den Lieblings-Shop oder besser noch einen gemeinsamen Shopping-Trip schenkt und so auch eine gute Zeit zusammen verbringt?
Kälter waschen und an der Luft trocknen
Auch bei der Pflege eurer Kleidung könnt ihr nachhaltig(er) handeln!
Jeans, Pullis und Kleider müssen nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Gut gelüftet können sie problemlos mehrfach angezogen werden.
Wenn es dann Zeit für die Wäsche ist, wascht so energie- und wassersparend wie möglich: füllt die Waschmaschine immer voll mit ähnlichen Kleidungsstücken, wascht bei niedriger Temperatur ohne Vorwäsche und nutzt wenig und ökologisches Waschmittel.
Trockner verbrauchen viel Energie und tun der Kleidung nicht gut, denn sie belasten Stoffe und Nähte unnötig und Kleidung hält nicht so lange. Auch wenn es etwas mehr Arbeit ist: hängt eure Wäsche draußen, im Keller oder im Bad auf!
Schon gewusst?
Kleidung gehört nicht in die Restmülltonne, brauchbare Kleidung kann weitergegeben/gekauft oder gespendet werden. Nicht mehr brauchbare Kleidung bringt ihr am besten zu Kleidersammlungen, hinter denen keine dubiosen Geschäfte stehen. Wie ihr faire Altkleidercontainer erkennt, erfahrt ihr zB. bei Utopia.de.
Warum entscheidet ihr euch für Nachhaltigkeit im Kleiderschrank?
„Nachhaltigkeit ist mir wichtig und als Student habe ich auch nicht so viel Geld. Deshalb kaufe ich meine Kleidung super gern in Secondhand Shops oder auf Flohmärkten. Da finde ich immer angesagte Sachen.“
Lars, Student
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