Familien-Abenteuer im Wald
Den Alltag vergessen, der Natur auf den Grund gehen und eine tolle Familienzeit erleben: Die besten Ausflugsziele liegen direkt vor eurer Haustür!
Spaß und Abenteuer stehen im Fokus, und ganz nebenbei gibt es viel frische Luft und Bewegung. Wir haben Tipps und eine Checkliste, wie ihr aus eurem Sonntagsspaziergang für kleine Waldentdeckerinnen und große Naturliebhaber ein unvergessliches Erlebnis macht. Welche Vorbereitungen sind nötig? Was könnt ihr im Wald unternehmen und erleben?
Hier erfahrt ihr, wie euer Familientag im Wald zu einem großen Gemeinschaftserlebnis wird – ohne großen Aufwand.
Ein Tag im Wald
Egal ob ihr nur eine Stunde oder einen ganzen Tag im Wald verbringt: Schnell merkt ihr, wie positiv sich das Einfach-Draußen-Sein auf alle Familienmitglieder auswirkt. Luft, Bewegung und viele Entdeckungen lassen euch den Alltag vergessen und am Abend glücklich nach Hause kommen.
Sich im Wald gut verhalten: Was ist erlaubt und was nicht?
1. Meist dürft ihr quer durch den Wald streifen, auf Bäume klettern, am Bach spielen und auf einer Lichtung picknicken. Ausnahmen sind Schutzgebiete, Aufforstungen und teilweise Privatwälder. Im Umfeld von Forstarbeiten kann es gefährlich werden, besonders das Klettern auf Holzstapel ist verboten!
2. Feuer hat im Wald nichts zu suchen und ist besonders in trockenen Sommern sehr gefährlich. Zigaretten, Grill und Lagerfeuer sind darum streng verboten – mit Ausnahme von ausgewiesenen Grillplätzen oder Feuerstellen.
3. Mit heruntergefallenen Ästen und Zweigen dürft ihr im Wald basteln und bauen – allerdings ist es verboten, Äste abzusägen, Rinde zu entfernen oder in Baumstämme zu schnitzen.
4. Ihr dürft einen Blumenstrauß pflücken und Waldfrüchte in kleinen Mengen ernten. Auch Kastanien, Eicheln, kleine Stöcke und anderes dürfen in kleinen Mengen mitgenommen werden, wenn sie schon am Boden liegen. Ausnahme: In Naturschutzgebieten darf nichts mitgenommen werden.
5. Es ist selbstverständlich, dass Familien ihren anfallenden Müll wieder mitnehmen – vielleicht sogar zusätzlich Abfälle, die von anderen Menschen stammen.
6. Wenn ihr Tiere beobachten wollt, besonders große wie Rehe oder Hirsche, solltet ihr sehr leise sein – und natürlich Rücksicht nehmen, weil sie sehr scheu sind.
Begegnungen mit Tieren
Aus Angst vor Wildschweinen müsst ihr nicht zuhause bleiben. Bachen verteidigen zwar ihre Frischlinge. Wenn ihr ihnen und den Kleinen aber nicht zu nahekommt, geht von ihnen wenig Gefahr aus. WWF Jugend-Mitglied jayfeather hat recherchiert, wie man sich bei einer Begegnung mit Wildschweinen verhalten sollte.
Gerade bei längeren Touren ist ein bisschen Vorbereitung hilfreich. Hier unsere Tipps:
Damit euer Tag gelingt
Unsere Checkliste
für euren Familienausflug zum Ausdrucken oder digital abhaken: Von der Vorbereitung bis zu den notwendigen Dingen für den Rucksack.
Welcher Wald und wie kommen wir dahin?
Jeder Wald ist toll! Je ursprünglicher der Wald ist und je weniger Menschen dort unterwegs sind, desto intensiver wird euer Erlebnis sein. Laub- oder Mischwälder sind vielfältiger als Nadelwälder und darum ausflugstauglicher.
Am besten startet ihr eure Wald-Erlebnis-Tour ganz in der Nähe, wo ihr schnell mit Fahrrädern oder Bus hinkommt. Dann kann das Abenteuer losgehen!
Was nehmen wir mit?
Decke, Schnitzmesser, Proviant, Bestimmungsbücher/-karten, Kleidung zum Wechseln, Taschentücher, (Becher-)Lupe, Fernglas, Sammelbehälter für Waldschätze – an einige Dinge solltet ihr unbedingt denken.
Was ziehen wir an?
Das Wichtigste sind feste Schuhe und – falls das Wetter unbeständig ist – ein Regenschutz. Eine Kombi aus kurzen und langen Sachen ist meist am besten: T-Shirt, Pullover und Weste oder Jacke und neben der langen Hose noch ein paar Shorts. Mit Badesachen im Rucksack oder untendrunter steht auch einem Abstecher in einen kleinen Bach nichts im Weg.
Was tun bei schlechtem Wetter?
Bei Gewitter solltet ihr natürlich nicht in den Wald gehen, aber ein paar Regentropfen stören nicht und machen das Walderlebnis noch einmal besonders! Vielleicht habt ihr sogar eine große Plane dabei, die ihr zwischen ein paar Bäumen aufspannen könnt, um darunter ein Picknick zu machen?
In Wunderwelten eintauchen
"Es ist fantastisch, in welche Wunderwelten wir in unseren eigenen Wäldern eintauchen können. Ihr müsst euch nur etwas Zeit nehmen und genau hinschauen. Am besten nehmt auch jemanden mit, der sich etwas auskennt. Man sieht nämlich nur, was man kennt."
Albert Wotke, WWF-Waldexperte
Einfach genießen!
Ihr braucht keinen Plan und kein Programm – im Wald wird es niemals langweilig!
Wenn ihr mögt, sucht euch vorher eine kleine Wanderstrecke aus, die aber höchstens ein Drittel der geplanten Waldzeit ausmachen sollte.
Für den Rest der Zeit lasst euch einfach treiben. Oder ihr sucht einen schönen Platz für den Tag und geht von dort aus auf Entdeckungstour.
Und wenn den Großen die Fantasie fehlt: Kinder haben immer genügend Ideen. Lasst sie einfach machen und lasst euch alle zusammen auf ihre Spiele ein!
Auch Jugendliche können im Wald ganz bei sich sein und Anforderungen und Stress von Schule und Gleichaltrigen vergessen.
Ganz von selbst werdet ihr gemeinsam
- Insekten und Vögel entdecken und beobachten,
- auf kleine und große Bäume klettern,
- entdecken, was alles im Wald wächst, wie weich das Moos ist und wie schön Blüten, Blätter und knorrige Baumstämme sind,
- auf Baumstämmen balancieren,
- ein Tipi aus heruntergefallenen Ästen bauen,
- Eicheln, Kastanien und andere Schätze sammeln,
- selbstgebaute Boote auf Teichen und Bächen schwimmen lassen,
- Verstecken oder Fangen spielen,
- Stöcke schnitzen,
- oder euch einfach auf den Rücken legen und die Blätter über euch beobachten,
- barfuß den Waldboden spüren und im Wald baden.
Ist Wald nicht uncool?
Viele Interessen von Jugendlichen drehen sich um Musik, Freundinnen und Freunde, Internet – da ist ein Ausflug in den Wald vielleicht gar nicht (mehr) im Spektrum der möglichen Freizeitaktivitäten.
Dennoch atmen auch Teenager im Wald automatisch auf, lassen sich auf andere Erfahrungen und gemeinsame Erlebnisse mit jüngeren Geschwistern und der Familie ein, genießen das Picknick und begeistern sich für Tierbeobachtungen oder Pflanzen. Es lohnt sich, Teenager zum Waldtag zu überreden und auf ihre Ideen und Wünsche einzugehen.
Am einfachsten ist es natürlich, wenn der Wald schon bis zum Ende der Grundschule ein vertrauter Naturraum ist. Dann ist die Chance groß, dass auch Jugendliche und junge Erwachsene das Draußen-Sein wertschätzen und in ihren Alltag integrieren.
Tipps zum Basteln und Dekorieren mit Naturmaterialien
Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen
"Ich liebe es zu sehen, wie mein Sohn Natur und Tiere entdeckt. Mir ist es wichtig, dass er ein Bewusstsein für unsere Umwelt entwickelt und mit den Infos aus den WWF Junior Magazinen können wir gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen."
Annika mit Emmett