Plastik vermeiden - 10 Tipps für den möglichst plastikfreien Familienalltag!

Spielzeug, Schulbrote, Geburtstagsparty – überall ist Plastik zu finden oder es fällt Verpackungsmüll an. Dabei ist es gar nicht so schwer, auch im turbulenten Familienalltag Einwegplastik und unnötige Verpackungen in Küche, Kinderzimmer und an anderen Orten weitgehend zu vermeiden. Wir haben 10 Tipps für die ganze Familie!

Gemeinsam gegen Plastik und für unseren Planeten

Ihr wollt mit eurer Familie nicht nur Plastik vermeiden, sondern auch helfen, das Plastikmüllproblem weltweit in den Griff zu bekommen? Dann werdet jetzt als Familie Mitglied beim WWF und helft mit, unseren Planeten zu schützen. Alle Familienmitglieder erhalten altersgerechte Informationen und gleichzeitig unterstützt ihr die weltweiten Projekte des WWF.

Plastikverbrauch reduzieren?

Schaffen wir zusammen!
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Mit diesen 10 Tipps könnt ihr euren Plastikverbrauch deutlich reduzieren 

Wir sind uns sicher, dass ihr schon vieles richtig macht. Das Bewusstsein, dass Plastik eine große Bedrohung für unseren Planeten darstellt, ist der erste Schritt für eine nachhaltigere Lebensweise. 

Als Familie könnt ihr viel voneinander lernen: Kinder und Jugendliche kennen sich oft schon gut aus, weil es in der Schule oder unter Gleichaltrigen ein großes Thema ist, Eltern haben schon viel darüber gehört oder gelesen und (Ur-)Großeltern wissen vielleicht noch aus ihrer Kindheit, wie es ohne Plastik geht.  

Sprecht miteinander, entwickelt gemeinsame Werte und diskutiert Möglichkeiten. So stehen die Chancen gut, dass alle positive Verhaltensweisen in ihren Alltag übernehmen und eure kleine Familie einen großen Unterscheid macht! 

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1. Gut einkaufen und Plastikverpackungen vermeiden 

Ein Großteil der (Plastik-)Verpackungen für Lebensmittel und vieles andere ist überflüssig und dient nur der besseren Lagerung im Regal und dem Transport nach Hause. Hier könnt ihr ansetzen und euren Plastikverbrauch drastisch reduzieren

Kauft möglichst unverpackt ein: Obst und Gemüse gibt es in vielen Supermärkten lose, auf dem Markt sowieso. Ihr könnt es direkt in den Einkaufskorb legen oder in Mehrwegtaschen füllen. Auch Käse könnt ihr euch an der Frischetheke oder am Marktstand in eigene Behälter füllen lassen. Brot bekommt ihr beim Bäcker ohne Plastikverpackung. 

In vielen Orten gibt es Unverpackt-Läden, in denen auch viele andere Produkte von Nudeln über Gewürze bis hin zu Waschmitteln und Kosmetika in eigene Gläser, Flaschen oder Dosen abgefüllt werden.  

Die Produkte sind nicht unbedingt teurer und ihr bekommt zusätzlich Ideen für ein plastikfreies Leben. Es gibt auch Zero-Waste-Onlineshops, die ihre Waren klimaneutral versenden und nachhaltige Verpackungsmaterialien nutzen. 

Achtet auch darauf, dass ihr für den Wocheneinkauf oder die Shoppingtour immer einen Korb, Rucksack oder eine Tasche dabeihabt. Plastiktüten sind teuer und absolut überflüssig. 

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2. Genießt regional 

Jeden Donnerstag steht der Gemüsestand auf dem Wochenmarkt in der Nähe? Im Nachbarort betreibt die Bäuerin oder der Bauer einen Hofladen? Dann nichts wie hin! Von dort könnt ihr in der Regel alle Produkte in eigenen Behältern, Papiertüten oder einfach in ihrer Naturverpackung (Schale) mit nach Hause nehmen.  

Wer es schnell und bequem mag, kann bei der Bäuerin oder dem Bauern vor Ort auch nach einem Gemüse-Abo fragen.  

Regional genießen hat viele weitere Vorteile, denn automatisch kauft ihr vermehrt das, was gerade geerntet werden kann und vermeidet so energieaufwändige Lagerung und Transport. 

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3. Plastikfrei in Bad und Putzregal 

Hand aufs Herz: Wie viele Produkte im Bad und im Putzregal sind in Plastik verpackt? Und wie viele enthalten sogar Mikroplastik, das beim Gebrauch direkt in den Abfluss gespült wird? 

Braucht ihr wirklich so viele verschiedene Cremes, Shampoos, Kosmetika und Reinigungsmittel oder könnt ihr die Anzahl der verschiedenen Produkte in der Familie reduzieren? Achtet beim Kauf auf natürliche Inhaltsstoffe und darauf, dass kein Mikroplastik enthalten ist. 

Zusätzlich könnt ihr als Familie Großpackungen, Nachfüllpackungen oder konzentrierte Reinigungsmittel nutzen, was den Abfall deutlich reduziert. Tolle Alternativen gibt es auch in Unverpackt-Läden zum Selberabfüllen oder ihr probiert es einmal aus, Seife, Kosmetika und Putzmittel selbst herzustellen. Das macht der ganzen Familie Spaß!

Auch bei Windeln, Hygieneartikeln und anderen Produkten könnt ihr auf Mehrweg zurückgreifen.

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4. Macht die Küche und andere Orte zur plastikfreien Zone 

Schneidebrett, Kochlöffel, Gefrierbox und Pfannenwender – wenn bei eurem nächsten Einkauf Küchenutensilien oder andere Gebrauchsgegenstände auf der Liste stehen, dann greift bevorzugt zu Glas, Holz, Bambus oder andere nachhaltige Naturmaterialien. Das schont die Umwelt und die Produkte sind oft auch langlebiger.  

Lässt sich Plastik nicht vermeiden, achtet auf Qualität und Langlebigkeit der Produkte. Einen plastikfreien Föhn oder ein plastikfreies Fahrrad werdet ihr kaum finden. Aber wenn ihr es viele Jahre benutzt und vielleicht später vererbt, vermeidet ihr auch viel (neues) Plastik. 

Manche Dinge könnt ihr auch anderweitig verwenden oder ihnen ein zweites Leben geben, zum Beispiel als Stiftehalter oder Geschenkverpackung. 

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5. Kauft plastikfreies Spielzeug 

Plastikspielzeug ist in den meisten Kinderzimmern zu finden. Es ist oft günstiger, aber meist kurzlebiger und kann Schadstoffe enthalten.  

Achtet beim Kauf von Spielzeug auf qualitativ hochwertige und umweltfreundliche Produkte aus natürlichen Materialien und auf Langlebigkeit sowie auf Sicherheits-, Schadstoff- und Nachhaltigkeitssiegel

Vermeidet es auch, kleine Spielzeuge aus Überraschungseiern oder als Zeitschriftenbeilage zu kaufen, um jemandem eine Freude zu machen. Greift nicht auf billige Spielzeuge als Geschenke oder Mitbringsel zurück, sondern überlegt euch nachhaltige Alternativen. Wie wäre es mit Blumensamen oder einer Tomatenpflanze für Garten oder Balkon? Oder mit ein paar Holzperlen zum Basteln oder etwas Selbstgebackenem? Ihr habt bestimmt tolle Ideen! 

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6. Plastikfrei unterwegs 

Plastikbesteck, kosmetische Wattestäbchen oder Teller und Trinkhalme aus Einwegplastik sind schon seit 2021 in der EU verboten und dürfen nicht mehr hergestellt werden. Andere Einwegprodukte müssen seitdem besonders gekennzeichnet werden. Seit 2023 gilt für Betriebe mit Speisen und Getränken „to go“ eine  Mehrweg-Angebotspflicht. Das bedeutet, dass zumindest größere Betriebe Mehrwegverpackungen für Speisen und Getränke zum Mitnehmen anbieten müssen.  

Deshalb gibt es immer mehr kompostierbare und nachhaltigere Alternativen für Verpackungen. Noch besser ist es, aufPfandsysteme zu achten oder eigene Behältnisse für Kaffee, Kuchen, Salat, Suppe und Co. mitzubringen

Am besten und günstigsten ist es, die Verpflegung für unterwegs schon zu Hause vorzubereiten. Egal, ob ihr in den Kindergarten oder in die Schule geht, zur Arbeit oder auf einen Ausflug. Verwendet auf jeden Fall wiederverwendbare Lunchboxen und Trinkflaschen. Oder stellt selbst Bienenwachstücher her, die sich sehr gut zum Transportieren und Frischhalten von Lebensmitteln eignen. 

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7. Alte Handys weiter benutzen 

„Mama, Papa, ich brauche ein neues Handy!“ Eine komplett nachhaltige und plastikfreie Alternative gibt es zwar noch nicht, aber gerade bei solch großen Investitionen für Kinder und Erwachsene lohnt es sich, auf Nachhaltigkeitsstandards der Hersteller und gute Anbieter zu achten.  

Vielleicht muss es gar kein neues Gerät sein und ihr sucht im Bekanntenkreis oder im Internet nach einem gebrauchten Smartphone. Das vermeidet nicht nur Plastik, sondern auch Elektroschrott und spart wertvolle Rohstoffe für die Produktion neuer Geräte.  

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8. Feiert ohne Plastik 

Es gibt viele gute Gründe zu feiern: Kindergeburtstag, Schulabschluss oder Familienfeier. Damit ihr ausgelassen feiern könnt, ohne die Umwelt zu belasten, solltet ihr auf Einweggeschirr, Wegwerfdeko und andere Produkte verzichten.  

Wenn ihr nicht genug Porzellan habt, bittet eure Gäste, selbst etwas mitzubringen, fragt in der Nachbarschaft oder bei größeren Feiern beim Partyservice nach. 

Dekoriert nachhaltig: Die selbst gebastelten Laternen der Umzüge der letzten Jahre als stimmungsvolle Windlichter, eine Wimpelkette aus Stoffresten oder alte CDs, die an die Decke gehängt werden und mit dem richtigen Licht für Disko-Stimmung sorgen.  

Geschenkpapier ist häufig beschichtet und kann nicht im Altpapier recycelt werden. Kreative Kinder (und Eltern) können mit Kartoffeldruck wunderbar eigenes Geschenkpapier gestalten, Zeitungspapier oder wiederverwendbare Geschenkbeutel nutzen. 

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9. Wählt nachhaltige Geschenke

Die meisten Kinder und Erwachsenen haben von allem zu viel und die Schränke im Wohnzimmer, im Kinderzimmer und im Keller quellen über. Trotzdem wollen wir alle nicht auf Geschenke zu Geburtstagen, Familienfeiern und anderen Anlässen verzichten. 

Kinder und Jugendliche haben oft materielle Wünsche – hier lohnt es sich, nach ökologisch wertvollen Alternativen zu suchen.  

Noch schöner – und gerade für Erwachsene und ältere Jugendliche - sind besondere Erlebnisse, die Möglichkeit, etwas ganz Neues auszuprobieren oder gemeinsam Zeit zu verbringen, die schöne Erinnerungen schaffen

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10. Kauft plastikfreie Kleidung 

Viele Kleidungsstücke bestehen aus Kunstfasern. Beim Waschen gelangen feine Kunststoffpartikel über die Waschmaschine ins Abwasser und Kleidung, die irgendwann nicht mehr getragen wird, ist ein schwer zu recycelnder Abfall.  

Gerade, wenn Kinder und Jugendliche wachsen, braucht sie oft neue Kleidung und modische Geschmack ändert sich schnell. Aber auch hier könnt ihr ansetzen, um möglichst nachhaltig und plastikfrei zu leben

Achtet auf Naturfasern wie Baumwolle, Wolle und Leinen – am besten in Bio-Qualität. Zunehmend werden auch recycelte Kunstfasern für neue Kleidung verwendet.  

Eine ebenso wichtige Entscheidung ist: Muss es wirklich (so viel) neue Kleidung sein? Vermeidet Fast-Fashion von Billigketten, denn diese hält nicht lange, enthält oft viele Kunstfasern und wird unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt. Für das gleiche Geld bekommt ihr auf Kinderflohmärkten, bei Kleidertauschpartys, in Second-Hand-Läden oder auf Second-Hand-Portalen gute gebrauchte Kleidung - und könnt kreativ mit eurem eigenen Stil experimentieren. 

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„Wir produzieren Produkte und Verpackungen, nutzen sie kurz und werfen sie dann weg. Dieser schnelllebige Konsum hat uns in eine Sackgasse geführt mit zu viel Plastikmüll und weltweiter Umweltverschmutzung. Wir müssen umsteuern. Nur das produzieren, was wir wirklich brauchen. Einweg wo immer möglich durch Mehrwegmodelle ersetzen, direkt beim Design von Produkten schon auf deren Wiederverwendung und hochwertiges Recycling achten und manche Sachen – wie Mikroplastik in Kosmetik – weltweit verbieten.“

WWF Plastikexperte Laura Griestop

Wissenswertes über Plastik

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Plastikmüll im Meer

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Plastik kurz erklärt

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WWF Junior Plastik Hörgeschichte

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„Als Familie auf Plastik zu verzichten, ist uns anfangs nicht leichtgefallen. Doch die Informationen des WWF haben uns beim Einstieg geholfen und uns motiviert. Wir wollen einfach nicht mehr stillschweigend hinnehmen, dass Meere verschmutzt und Tiere gefährdet werden. Und mittlerweile fällt uns die Umstellung immer leichter!“
Carola, Matteo, Jooris und Michael

Helft als Familie mit, unseren Planeten zu bewahren

Mit einer WWF Familienmitgliedschaft erhaltet ihr praktische Umwelttipps für den Alltag sowie Erlebnisangebote und Magazine für jedes Alter. Gleichzeitig unterstützt ihr die wichtige Naturschutzarbeit des WWF!
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