Ostern und Frühling nachhaltig feiern
Endlich wird es wieder heller und wärmer: Im Frühling freuen sich viele Menschen über das Wiedererwachen der Natur. Wir werfen einen Blick auf Frühlings- und Ostertraditionen und zeigen euch, wie ihr liebgewonnene Gewohnheiten und Rituale möglichst nachhaltig gestaltet.
Bunte Ostereier gehören zu Ostern bei vielen dazu!
Ob zum Frühstück am Ostersonntag oder zum Verstecken für die Kinder. Es gibt tolle Möglichkeiten, Ostereier auch auf nachhaltige Weise selbst zu färben. Zum Beispiel mit Naturmaterialen.
Ihr braucht:
- Rot: Rote Beete (im Bild) oder rote Speisezwiebeln, besonders die Schalen
- Gelb: Kurkuma oder Kamillenblüten
- Grün: Spinat oder Brennnesseln
- Blau oder Lila: Heidelbeeren, Fliederbeeren oder Rotkohlblätter
So geht's
1.
Für jede gewünschte Farbe gebt ihr ca. zwei Liter Wasser in einen großen Topf, dazu kommen die Natur-Materialien, ca. zwei bis drei Tassen voll. Je mehr farbige Materialien ihr nehmt, desto intensiver wird die Farbe.
2.
Kocht die Mischung auf und lasst sie mindestens 15 Minuten weiter köcheln oder ziehen.
3.
Jetzt legt ihr die gekochten und noch warmen Eier in den ebenfalls noch warmen Sud. Sie sollten vollständig von der Flüssigkeit bedeckt sein. Lasst die Eier nun so lange im Sud ziehen, bis sie eine schöne Farbe angenommen haben. Ihr könnt sie auch über Nacht stehen lassen.
4.
Wenn euch einfarbige Eier zu langweilig sind, könnt ihr die Eier noch mit Zitronensaft oder Essig bemalen. Die Säure darin ätzt die Farbe wieder weg, so dass helle Muster entstehen. Malt dazu einfach mit einem Holzstäbchen und dem Saft oder Essig auf den gefärbten Eiern.
Das große Familienfest
Fisch am Karfreitag: Traditionell wird am Karfreitag gefastet oder Fisch gegessen. Achtet unbedingt darauf, dass der Fisch nachhaltig ist – hier hilft euch der aktuelle Fischratgeber des WWF. Viele Kinder stehen Fisch skeptisch gegenüber, daher solltet ihr gerade für Kleinere Fischfilet zubereiten. Gut eignet sich zum Beispiel Seelachs aus empfohlenen Beständen.
Osterfrühstück mit Osterlamm: Die Tradition des Osterlammes geht auf eine Opfergabe zum jüdischen Pessach-Fest zurück. Anstelle eines Lammbratens wird heute oft ein Kuchen in Form eines kleinen Schäfchens gebacken. Das geht auch in einer veganen Variante. Wenn ihr keine passende Backform habt, ist auch ein traditioneller Osterzopf eine leckere Idee.
Ein Festessen mit Braten muss es an Ostern nicht sein. Jetzt im Frühjahr gibt es so viel leckeres Gemüse und nach einem ausgiebigen Osterfrühstück ist ein festliches, aber leichtes und vegetarisches Menü aus Bio-Zutaten genau das Richtige.
Der Osterhase
Der Hase ist das Ostersymbol schlechthin. Es gibt verschiedene Erklärungen, warum er als Osterhase zum Fest Eier und Schokolade versteckt. Traurige Tatsache ist aber, dass der Namensgeber – der Feldhase – in großen Schwierigkeiten steckt und vom Aussterben bedroht ist. Ganz anders als die Kaninchen, die man oft sieht und vielleicht auch oft verwechselt. Wie man Hase und Kaninchen unterscheidet und warum der Feldhase bedroht ist, erklären wir euch hier bei WWF Junior.
Natürlich darf der Osterhase jederzeit Eier und Schokolade verstecken – aber auch das möglichst nachhaltig: Bioeier sollten selbstverständlich sein und auch bei Schokolade könnt ihr auf Bio, Fairtrade und wenig Verpackungsmüll achten. So tut ihr beim Naschen gleichzeitig etwas für Hase & Co.
Osterdekoration
Schon Wochen vor dem Fest gibt es reichlich Oster-Deko zu kaufen. Leider meist aus Plastik oder als Wegwerfartikel für eine Saison konzipiert. Dabei ist es viel schöner, die Wohnung mit frischen Materialien und selbstgebastelter natürlicher Deko zu schmücken. Alles wächst und sprießt – aus Zweigen von Forsythie (Bild), Birke, Weide, Kirsche oder Pflaume wird ein schöner Osterschmuck, ein Strauß Narzissen oder Tulpen aus dem Garten oder vom Markt bringt den Frühling ins Haus.
Gerade Zweige von Obstbäumen, mit Knospen geschnitten, können dann auch zuhause in der Vase aufgehen. Wenn die Blüten sich öffnen, ist der Frühling angekommen. Nutzt die Obstblütenzweige wie die Weidenkätzchen aber in Maßen, denn sie sind auch wichtige Bienennahrung.
Oder ihr schmückt mit Blumenzwiebeln – erst blühen Hyazinthen und Schneeglöckchen auf dem Wohnzimmertisch und später werden sie in den Garten oder auf dem Balkon gepflanzt. Und im nächsten Jahr begrüßen sie euch als Frühlingsboten draußen. Das ist besonders für Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter toll!
Auch Ostereier sind eine prima Deko. Beim Auspusten und Bemalen kann die ganze Familie mitmachen und alle werden kreativ. Vielleicht bewahrt ihr jedes Jahr (mindestens) ein Osterei je Familienmitglied auf – so habt ihr nach und nach eine wundervolle Ostereier-Galerie als Erinnerung an viele Feste und könnt damit eure eigenen Familiengeschichten verbinden.
Den Frühling feiern
Die meisten von uns haben Ostern von klein auf als christliches Fest zur Wiederauferstehung Jesu kennengelernt. Doch auch andere Religionen und Kulturen feiern im Frühling. Im zeitnahen Pessachfest etwa feiern die Juden den Auszug ihres Volkes aus Ägypten und das Ende der Sklaverei.
Im persischen Kalender beginnt das Jahr, wenn der Frühling anfängt. Dann wird Nouruz, der Jahreswechsel, gefeiert. In vielen Ländern im Osten und Südosten Europas wird mit dem Frühlingsfest Másleniza der Winter verabschiedet. In Indien feiern Hindus den Frühlingsbeginn mit dem Fest Holi, bei dem sich alle Teilnehmenden mit buntem Pulver und Mehl bewerfen.
Das Wiedererwachen der Natur zu feiern ist aber viel älter als heutige Religionen. So mancher Brauch aus heidnischer Zeit wird heute noch im Frühling begangen – zum Beispiel das Vertreiben des Winters mit Feuer und viel Lärm. Und auch das Osterei ist eine uralte Tradition und steht als Symbol für die Fruchtbarkeit und den Neuanfang.
Der Ursprung des Osterfestes liegt im heidnischen Fest „Ostara“. Dabei wird neben dem Beginn des Frühlings auch der Beginn der Aussaat und des Ackerbaus für das neue Jahr gefeiert.
Viele unserer heutigen Osterrituale stammen von den damaligen Traditionen ab: Der Hase, der uns jedes Jahr die Ostereier bringt, ist ein Symbol der Frühlingsgöttin und auch das Binden eines Osterstraußes aus frischen Zweigen ist ein heidnischer Brauch, um die wiedererwachende Natur zu begrüßen.
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich nicht nur in vielen Regionen Deutschlands so manche Frühlings- und Osterrituale, sondern fast überall auf der Welt. Deshalb sind sie heute so bunt und vielfältig wie selbstgemalte Ostereier.
Osterbräuche nah und fern
Bunte Brunnen
In manchen Regionen Deutschlands wird heute noch der Dorfbrunnen mit Osterschmuck behängt, um ihn als Quell des Lebens zu ehren. Auch Osterwasser am Ostermorgen aus einem Brunnen oder einem Bach zu schöpfen, ist ein alter Brauch. Das Wasser gilt als uraltes Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit.
Hexe mit Kaffeekanne
Am Gründonnerstag verkleiden sich Kinder in Schweden mit bunten Kopftüchern und Besenstiel als Hexen und gehen mit einer leeren Kaffeekanne in der Hand von Tür zu Tür. Dort fragen sie nach Süßigkeiten und verschenken dafür Osterbriefe, die sie selbst gebastelt haben.
Pfannkuchenrennen
In Großbritannien wird jedes Jahr mit Pfanne und Pfannkuchen um die Wette gelaufen. Der Kuchen muss dabei dreimal gewendet werden. Zum Schluss werden sie gegessen.
Riesenomelett
Auch in Frankreich wird gebraten. In der Gemeinde Bessières wird aus 5.000 Eiern ein Riesenomelett zubereitet. Alle, die dabei sind, bekommt ein Stück von dem Omelett ab, das für Freundschaft und kulturellen Austausch stehen soll.
Das Osterbilby
In Australien fällt Ostern in den Herbst. Das Besondere am Osterfest ist dort, dass nicht der Osterhase die Eier bringt, sondern das Osterbilby. Das Bilby ist ein kleines Beuteltier, das es nur in Australien gibt.
Osterbasteln – unsere Tipps
Eier kochen oder ausblasen und anschließend bemalen – das ist nicht nur für Kinder ein großer Spaß. Doch darüber hinaus könnt ihr als Familie vor Ostern noch mehr basteln oder euch die Natur ins Haus holen. Hier ein paar Anregungen: