Leoparden - Jäger in der Dämmerung

Er ist ein Meister im Anschleichen, kann enorm weit und hoch springen und extrem gut sehen: Kein Wunder, dass ein Leopard so erfolgreich jagt, besonders wenn es dunkel wird. Gerade dann sind nämlich viele Beutetiere unterwegs. Für sie legt sich die Raubkatze auf die Lauer.

Bauplan der Natur

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Lange, spitze Eckzähne, einen großen Kiefer und messerscharfe Krallen: Schon am Aussehen erkennst du, dass Leoparden Fleischfresser sind. Durch ihr schönes Fell hindurch siehst du ihre superstarken Muskeln besonders an Nacken und Schultern. Damit können sie sogar Tiere erbeuten, die größer und bis zu dreimal schwerer sind als sie selbst – zum Beispiel Antilopen oder junge Giraffen. Meist jagen Leoparden aber kleine bis mittelgroße Säugetiere wie Impalas und Warzenschweine. Von ihrer Beute fressen sie mehrere Tage lang. Pro Tag brauchen sie eine Portion von ungefähr 2,8 bis 4,8 Kilogramm.

Dazu müssen sie allerdings ihr Beutetier vor größeren Löwen, aufdringlichen Hyänen und anderen Räubern in Sicherheit bringen. Das geht am besten auf einem Baum, in mehreren Metern Höhe, wo Löwen und Hyänen nicht herankommen. Denn Leoparden können gut klettern. Was bei großen Beutetieren jedoch ganz schön anstrengend ist.

 

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Leoparden gehen auf den Zehen. Besonders cool: Unter ihren Pfoten befinden sich dicke, stoßdämpfende Sohlenpolster, mit denen sie lautlos auftreten können. Damit können sie sich manchmal bis auf wenige Meter an ihre Beutetiere heranschleichen, ohne dass sie bemerkt werden. Ihr Fell wirkt wie ein Tarnanzug.

Jeder Leopard hat ein eigenes Fellmuster, das ihn von allen anderen Leoparden unterscheidet. So kann man auf Kamerafallenbildern erkennen, ob ein, zwei oder mehrere Tiere vorbeigelaufen sind.

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© Daniel Manganelli / WWF

Leoparden sind kleiner als Löwen, Tiger und Jaguare. Männliche Leoparden sind generell größer und kräftiger als die Weibchen. Die Kopfrumpflänge beträgt 92 bis 190 Zentimeter, die Schulterhöhe bis zu 80 Zentimeter und die Schwanzlänge 64 bis 99 Zentimeter. Sie wiegen 17 bis 90 Kilogramm – je nachdem, wo sie leben.

Welche Leoparden gibt es?

Afrikanischer Leopard

© Howard Buffett / WWF US

Persischer Leopard

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Amur-Leopard

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Indochinesischer Leopard

© WWF Thailand

Es gibt eine Art der Leoparden mit neun Unterarten, die in unterschiedlichen Regionen leben. Vier von ihnen siehst du oben. Die meisten Leoparden leben in Afrika. Es gibt außerdem noch Arabische, Chinesische, Indische, Sri-Lanka-, Java- und Amur-Leoparden.

In ihrem Aussehen unterscheiden sich die Unterarten voneinander – in Musterung und Farbe ihres Fells aber auch in ihrer Größe. Leoparden, die in Wäldern leben, haben zum Beispiel eine eher dunkle Fellfärbung, während Leoparden, die in offenen Landschaften zu Hause sind, ein helleres Fell besitzen. Jede Unterart ist perfekt an ihre Umgebung angepasst.

Leoparden sind in 61 Ländern Afrikas, Asiens und Europas zu Hause und bewohnen dort die verschiedensten Regionen: karge Steppen- und Graslandschaften, feuchtwarme Regen- und Sumpfwälder, sommergrüne Laub- und Mischwälder. Sogar in trockenen, heißen Halbwüsten und in hohen schneebedeckten Bergregionen mit steinigen Geröllfeldern und steilen Felsschluchten können sie überleben. Das Wichtigste für die großen Katzen sind gute Verstecke und ausreichend Beutetiere.

Und wer ist das?

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Schon gewusst?

Es gibt auch schwarze Leoparden und schwarze Jaguare. Diese werden Panther genannt. Der schwarze Panther ist also keine eigene Art. Auf den ersten Blick wirkt das Fell des Panthers komplett schwarz, aber wer ganz genau hinsieht, erkennt, dass auch er ein Muster aus Punkten und Flecken auf seinem Fell trägt. Der panther im kleine Bild wurde von einer Fotofalle aufgenommen.

© WWF Thailand
© WWF Kambodscha

Leoparden sind Einzelgänger und leben meist in festen Revieren. Je weniger Beute es gibt, desto größer sind sie: in Russland zum Beispiel bis zu 60 Quadratkilometer, das ist halb so groß wie Schwerin. Manchmal auch bis zu 500 Quadratkilometer, das ist größer als Köln.

Leoparden-Kinder

Jedes Weibchen und jedes Männchen lebt für sich. Von Zeit zu Zeit schließen sich aber männliche und weibliche Tiere kurz zu Paaren zusammen, um Nachwuchs zu zeugen. Um die Kinderaufzucht kümmert sich später nur die Mutter.
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Die Tragzeit dauert ungefähr 96 Tage. Die Leopardenmütter ziehen sich für die Geburt gern in ein Versteck zurück, zum Beispiel eine Höhle. Geboren werden meist ein bis drei Junge. Sie sind blind und nackt und wiegen 500 bis 600 Gramm – so viel wie ein Brot.

Erst nach einer Woche öffnen sie ihre Augen. Nach etwa zwei Wochen beginnen sie, in ihrem Unterschlupf umher zu krabbeln. Mit drei Monaten wagen sie sich erstmals aus ihrer Kinderstube heraus und begleiten ihre Mutter auf Streifzügen durch ihr Revier. Dann lernen sie zu schleichen, zu lauern und zu  jagen.

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© Bruce Kekule / WWF Thailand

Nach 12 bis 18 Wochen kommen sie schon alleine zurecht und im Alter von 15 bis 36 Monaten (je nach Unterart) verlassen sie ihre Mutter und suchen sich ein eigenes Revier. Leoparden können in der Wildnis bis zu 18 Jahre alt werden.

Was bedroht die Leoparden?

Leider sind Leoparden in vielen Gebieten bereits ausgestorben. Dafür gibt es ähnliche Gründe wie bei vielen anderen großen Säugetieren: Ihr Lebensraum geht zum Beispiel verloren, weil Wald abgeholzt oder Grasland zu Ackerland gemacht wird. Außerdem werden Leoparden verbotenerweise gejagt. Wegen ihres Fells oder ihrer Knochen, die manche Menschen in Asien als Heilmittel ansehen.

Auch wenn Menschen die Beutetiere der Leoparden jagen, bekommen die Großkatzen ein Problem, weil sie dann weniger zu fressen finden.

Die Weltnaturschutzunion sagt, Leoparden sind „gefährdet". Persische Leoparden und Sri-Lanka-Leoparden sind „stark gefährdet“. Amur-Leoparden, Arabischen Leoparden und Java-Leoparden sind sogar „vom Aussterben bedroht“.

Mehr über die Rote Liste und die verschiedenen Gefährdungsstufen erfährst du hier.

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Was tut der WWF?

© WWF

Der WWF kümmert sich darum, Schutzgebiete für Leoparden und andere Tiere zu schaffen und sorgt dafür, dass sie dort von professionellen und ehrenamtlichen Wildhüterinnen und Wildhütern gut bewacht werden (dabei helfen auch Kamerafallen, wie im Bild oben). Außerdem versucht der WWF, die Menschen in den Leopardengebieten dafür zu gewinnen, mehr Rücksicht auf die Tiere zu nehmen und ihnen mit Geld zu helfen, falls eine Katze doch mal ein Nutztier reißt. Der WWF kämpft außerdem gegen den kriminellen Handel mit Knochen und Fellen der Leoparden.

© Bob Thomas
Pfeilgiftfrösche - Steckbriefe
Persische Leoparden