Unser Essen und das Klima

Essen ist lebenswichtig. Es liefert Energie für all das, was wir tun: spielen, lernen, schlafen, schwimmen oder einen Kopfstand machen. Dafür werden auf der ganzen Welt riesige Mengen Nahrungsmittel angebaut und verarbeitet. Kein Wunder, dass unsere Ernährung große Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt hat.

Wo kommt unser Essen her?

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Von Feld und Wiese

Viele Nahrungsmittel kommen direkt aus der Natur. Sie wachsen an Bäumen, Sträuchern, kleinen Pflanzen und im Boden oder sie kommen von Tieren.

Zum Beispiel

Äpfel und anderes Obst

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Gemüse wie Rosenkohl

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Kartoffeln

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Fleisch (zum Beispiel in Spaghetti Bolognese)

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Fisch (zum Beispiel in Fischstäbchen)

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Manche Nahrungsmittel werden weiterverarbeitet, bevor wir sie genießen können. Zum Beispiel

Milch

Aus Milch werden Käse, Joghurt, Quark und Butter hergestellt. Meistens kommt die Milch von Kühen. Manche Nahrungsmittel werden aber auch aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt. Hast du sie schon probiert?

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Honig

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Schon gewusst?

Honigbienen erzeugen Honig aus dem gesammelten Nektar von Blüten – und zwar in ihrem Magen. Den Großteil des Honigs fressen Bienen selbst. Für uns Menschen wird der Honig meist durch eine „Honigschleuder“ aus den Waben herausgeholt und dann durch Siebe gegossen, in denen die Wachsteilchen zurückbleiben.

Getreide

Was haben Brot, Nudeln und Müsli gemeinsam? Alle werden aus Getreide hergestellt. Es gibt viele verschiedene Getreidesorten. Die bekanntesten sind Weizen (im Bild), Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer, Mais und Reis.

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Vom Acker auf den Esstisch: Wie aus Weizenkörnern gutes Essen wird

Im Herbst werden Saatkörner ausgesät

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Nach wenigen Wochen sprießen kleine Pflanzen aus der Erde

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Im folgenden Sommer sind die Weizenkörner reif zur Ernte

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Der Weizen wird in einen Anhänger gefüllt und zur nächsten Mühle gefahren

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In der Mühle werden die Weizenkörner zu Mehl fein gemahlen

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Fabriken und Bäckereien verarbeiten das Mehl zu Brot und vielem mehr

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Weißt du, welche Lebensmittel noch aus Mehl gemacht werden?

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Unser Essen braucht viel Platz

Über die Hälfte der Flächen in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt.
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In Deutschland werden immer größere Flächen beackert. Vor allem, um Weizen, Mais und Raps anzubauen. Auf diesen Flächen fehlen Randstreifen für Wildkräuter wie Kamille oder Klatschmohn genauso wie Hecken und Bäume. Tiere wie Vögel, Insekten und Bodenbewohner finden dort immer weniger Nahrung und Unterschlupf. Der Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern macht es Arten zusätzlich noch schwerer, auf Äckern zu siedeln.

Bunte Vielfalt auf Feld und Wiese

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Obst und Gemüse sind gesund. Sie enthalten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die wichtig für unseren Körper sind. Auf unseren Tellern landen aber oft die gleichen Zutaten. Allen voran Kartoffeln und Möhren, Äpfel und Birnen. Dabei gibt es so viel verschiedenes Obst und Gemüse.

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Hast du zum Beispiel schon einmal Topinambur oder Mangold probiert, Walderdbeeren genascht oder ein Stück Pastinake gegessen? Oder bunte Kartoffeln wie auf dem Bild?

Geh doch mal auf den Wochenmarkt und entdecke die bunte Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten. Zum Beispiel diese:

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Die Rote Bete ist eine besondere Rübe, mit der viele leckere Sachen gemacht werden können. Sie schmeckt roh, gekocht oder gebacken. Geschält zeigt sich die rotpinke Farbe der Roten Bete. Der Saft kann zum Eierfärben verwendet werden. Und Überraschung: Es gibt auch Gelbe Bete.

Hui – ist der sauer! Rhabarber gehört eigentlich zu den Gemüsepflanzen. Weil er so sauer schmeckt, wird er aber meistens wie Obst mit Zucker zu Kuchen, Marmelade oder Kompott verarbeitet. Rhabarber sollte nur für eine kurze Zeit im Frühjahr geerntet werden. Danach ist er nicht mehr bekömmlich.

 

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Zucchini sehen ähnlich aus wie kleine Gurken, weil sie grün und länglich sind. Es gibt aber auch gelbe und runde Zucchinis. Sie alle sind eine Unterart des Gartenkürbisses. Zucchini können roh, gekocht, gegrillt und gebraten gegessen werden. Auch die gelbe Blüte kann verspeist werden.

 

Kirschpflaumen sind eine ganz eigene Pflanzenart und mit Pflaumen und Mirabellen verwandt. Die 2 bis 3 Zentimeter großen Früchte sind gelb bis kirschrot oder blauviolett. Manche schmecken frisch gepflückt fade – die sind dann was für Marmelade. Andere sind sauer oder saftig-süß. Sie wachsen oft verwildert an Straßen- oder Waldrändern.

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Schon gewusst?

Etwa 150 Kilogramm Obst und Gemüse verspeist jede und jeder in Deutschland durchschnittlich pro Jahr. Das ist etwa eine ganze Badewanne voll Obst und Gemüse.

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Das ist gut für dich, das Klima und die Umwelt:

Bio-Anbau

Die ökologische Landwirtschaft wird im Einklang mit der Natur betrieben. Es werden zum Beispiel keine künstlichen Düngemittel und chemisch hergestellte Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Auf den Äckern werden Jahr für Jahr verschiedene Pflanzenarten angebaut.

 

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Das hält Böden fruchtbar und schont die Gewässer. Der naturschonende Anbau und die Vielfalt an Pflanzen kommen auch Insekten, Wildpflanzen und anderen Lebewesen zugute, die im Boden der Felder oder auf ihnen leben.

Nach Jahreszeiten essen

Obst und Gemüse schmecken besser, wenn sie reif geerntet werden. Jede Obst- oder Gemüsesorte wird zu einer bestimmten Jahreszeit reif. Unser Saisonkalender sagt dir, was wann reif ist.

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Kurze Wege

Für regional erzeugte und verkaufte Produkte sind nur kurze Transportwege nötig. Das spart viel Energie. Dagegen werden beim Transport von Lebensmitteln vom anderen Ende der Welt durch LKW, Schiffe und Flugzeuge riesige Mengen Treibhausgase ausgestoßen. 

Auf der Weide und im Stall

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Fleisch und tierische Produkte wie Eier und Milch stehen bei uns auch auf dem Speiseplan. Besonders das Fleisch auf unseren Tellern hat einen großen Einfluss auf das Klima und die Natur, auch in anderen Ländern der Welt.

Intensive Tierhaltung

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Freien Auslauf und frische Luft wie auf dem Bild oben haben die wenigsten Schweine in Deutschland. Denn allein in Deutschland werden rund 200 Millionen Rinder, Schweine und Geflügel gehalten (Stand November 2024) – und das oft auf zu wenig Platz. Sie können sich kaum bewegen. So eine Tierhaltung ist nicht artgerecht und weder gut für unsere Umwelt noch für uns.

Viel Fläche für Futter

Es wird viel Futter benötigt, damit Tiere in der intensiven Haltung schnell wachsen. Ein Großteil der Futterpflanzen für die Tiere in Deutschland wird woanders auf der Welt angebaut, vor allem in Südamerika. Für Soja zum Beispiel werden dort enorme Waldflächen abgeholzt. So hat das Fleisch auf unseren Tellern einen großen Einfluss auf die Umwelt in anderen Ländern.

© Peter Caton / WWF UK

Das ist gut für dich, das Klima und die Umwelt:

Bio-Haltung

Schweine, Rinder und Geflügel auf Bio-Höfen werden artgerechter gehalten: Sie haben mehr Platz, bekommen besseres Futter und weniger Medikamente. Außerdem kommen sie so oft es geht an die frische Luft und auf die Weide.

© Arnold Morascher / WWF
© Nicole Barth / WWF

Einmal die Woche das richtige Fleisch

Fleisch kann für uns Menschen ein wertvolles Lebensmittel sein – in Maßen. Es genügt, einmal in der Woche Fleisch zu essen. Wenn das Fleisch aus ökologischer Tierhaltung stammt, ist das besser für die Umwelt und für uns.

Gibt's im Meer noch genug zu fischen?

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Weltweit wollen Menschen immer mehr Fisch essen. Es können aber nicht noch mehr Fische, Krabben und andere Lebewesen aus den Meeren gefangen werden, als es aktuell getan wird. Denn viele Fischarten sind überfischt und manche sogar schon vom Aussterben bedroht.

 

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Die Hälfte der Fische, die wir essen, kommt daher aus Fischzuchten. Leider erholen sich die Meere dadurch nicht. Durch die Fischfarmen entstehen andere Probleme – zum Beispiel die Überdüngung des Wassers mit Fischfutter.

Was ist eigentlich Überfischung?

Auf der ganzen Welt werden in kurzer Zeit sehr viele Fische gefangen. Dadurch gelingt es den Fischen nicht mehr, sich so stark zu vermehren, dass der Verlust wieder ausgeglichen wird.

Das ist gut für dich, das Klima und die Umwelt:

Schutz für die Meeresbewohner

© Juergen Freund / WWF

Die Meere müssen besser geschützt werden. Fische und andere Tiere brauchen Schutzgebiete, in die sie sich zurückziehen und ungestört leben können. Nur so können sich bedrohte Arten wieder erholen und die Meere können uns auch zukünftig noch mit Essen versorgen.

Einmal die Woche den richtigen Fisch

Einmal pro Woche Fisch zu essen ist gesund – und schadet nicht der Umwelt. Wenn du den richtigen Fisch isst. Das heißt: einer, der nicht bedroht ist und der nachhaltig gefangen wird.

© WWF

Achte beim Einkauf mit deiner Familie auch auf die Siegel auf der Verpackung.

Siegel sollen helfen, Fische und Fischprodukte aus nachhaltigerer Produktion leicht zu erkennen.

Fischfarmen und Fischereien erhalten eine Auszeichnung und dürfen ihre Produkte mit dem Siegel kennzeichnen, wenn sie bestimmte Regeln einhalten. Sie müssen zum Beispiel darauf achten, den Fischbestand nicht zu überfischen oder den Meeresboden nicht zu verletzen.

Doch nicht bei allen Siegeln sind die Regeln streng genug. Ist auf einem Produkt eines dieser Siegel abgebildet, kannst du aber davon ausgehen, dass dieses Produkt nachhaltiger produziert wurde als die gleichen Produkte ohne Siegel.

Bei Obst, Gemüse, Backwaren und Fleisch gibt es Siegel als Nachweis dafür, dass ein Produkt aus Bio-Anbau stammt.

Essen und Klima

Die weltweite Zerstörung der Wälder und anderer Lebensräume für unsere Ernährung treibt die Klimakrise voran.
© Marizilda Cruppe / WWF UK
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Bestimmt hast du es gemerkt: Die Orangen im Bild wachsen nicht in Deutschland, sondern in anderen, wärmeren Ländern. So wie das meiste Obst und Gemüse, das wir essen, darunter Bananen, Zitrusfrüchte oder Pfirsiche. Sie alle werden mit dem Schiff, Flugzeug oder LKW von weit her zu uns gebracht.

Flugzeuge, Schiffe und LKW produzieren viel Kohlendioxid (CO2) als Abgase. Werden Lebensmittel wie zum Beispiel exotische Früchte, Rindfleisch aus Argentinien oder Thunfisch aus Asien mit dem Flugzeug oder Schiff transportiert, treibt das die Klimakrise voran.

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Schon gewusst?

Nicht nur das Abholzen von Wäldern für Soja und anderes Viehfutter heizt die Erde auf. Auch der übermäßige Verzehr von Fleisch: Rinder und Schweine rülpsen und pupsen Unmengen von Methan in die Luft. Das ist auch ein Treibhausgas – ein noch heftigeres als Kohlendioxid.

Gut für dich, das Klima und die Umwelt:

  • Geh zu Fuß, nutze das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel zum Einkaufen. So sparst du schon auf dem Weg CO2, das durch Autofahrten entsteht.
  • Plane den Einkauf so, dass nichts weggeworfen werden muss. Denn die Produktion hat viel Energie und Geld gekostet und CO2 produziert.
  • Setze beim Kochen einen Deckel auf den Topf und nimm eine passende (nicht zu große) Herdplatte. So geht weniger Energie verloren. Aber aufpassen, dass der Topf nicht überkocht.
Was du noch tun kannst für unser Klima

Zu viel verpackt?

© Donné Beyer

Viele Lebensmittel, die wir im Supermarkt kaufen, sind verpackt, manche sogar mehrfach. Die meisten Verpackungen landen zu Hause im Müll und werden nicht recycelt. Jahr für Jahr entstehen dadurch riesige Müllberge. Oft brauchen die Lebensmittel aber gar keine oder viel weniger Verpackung.

Deshalb:

Lebensmittel, wo möglich, am besten unverpackt kaufen. So wird Müll gespart. Tasche, Netz oder Beutel zum Transportieren nicht vergessen!

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Verlorene Lebensmittel?

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Jahr für Jahr werden auf der ganzen Welt Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das muss nicht sein! Denn vieles davon ist meistens noch gut. Jede und jeder kann etwas gegen Lebensmittelverschwendung und für das Klima tun.
 

Hier sind drei Tipps:

Würze im Glas

Frische Gemüsereste in kleine Stücke schneiden und im Backofen trocknen lassen. Zwischendurch wenden. Diese ausgedörrten Gemüsereste sind in einem leeren Schraubglas einige Monate haltbar und als Suppeneinlage oder Würze praktisch für fast jedes Gericht.

© Annika Steinke

Kurz oder klein

© Beate Roloff-Beyer

Mit einem einfachen Trick wird altes Brot wieder knusprig: die Brotreste oder Brötchen mit einer Schale Wasser für ein paar Minuten bei 120 Grad im Backofen erwärmen. Völlig ausgetrocknete Brot- oder Brötchenreste kannst du zu Paniermehl verarbeiten. In einem luftdicht verschlossenen Gefäß hält das Paniermehl mehrere Monate.

Schnell wieder frisch

Gekochte Nudeln lassen sich bis zu vier Tage im Kühlschrank aufbewahren und ganz leicht wieder auffrischen. Die Nudeln einfach in Salzwasser kurz aufkochen. Danach sind sie so gut wie am ersten Tag!
 

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Du liebst Burger genauso sehr wie wir?
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Du willst noch mehr über unser Essen und das Klima erfahren?

Dazu gibt es für WWF Junior Mitglieder ab 8 Jahren noch mehr spannende Infos im WWF Junior Magazin 2/25. Woher kommt unser Essen überhaupt? Und wie kriegst du einen leckeren Earth-Hour-Burger locker hin? 

Dazu erzählen Erik und Paul von ihrem WWF Junior Camp „Brutzeln, was beim Bauern wächst“. Wir verraten dir, wie du mit Kartoffelstempeln Stoffbeutel bunt bedruckst. Außerdem kannst du unser ungewöhnliches Apfel-Salat-Brot-Rätsel lösen.

Das Magazin für Minis: Wo kommt unser Essen her?

Das erfährst du als WWF Junior Mitglied bis 7 Jahre mit vielen Beispielen in deinem WWF Junior Magazin Mini 2/25. In einer großen Bilderstory zeigen wir dir, wie Getreide vom Acker als Brot oder Kuchen auf euren Esstisch kommt.

Willst du mal Kartoffelchips selbst machen? Wir zeigen dir, wie du sie am Spieß brutzeln kannst. Außerdem im Heft: Nachmachtipps für tolle selbstbemalte Eierbecher und leere Eierschalen als lustige Töpfchen für Kressesamen. Dazu gibt's ein tolles Poster zum Ausmalen und kniffelige Rätsel.

 

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Earth Hour Basteltipp
Backtipp: Earth-Hour-Burger