Heimische Wildtiere schützen im Sommer
Heimischen Wildtiere zu beobachten und kennenzulernen ist für kleine Tierliebhaberinnen und große Naturfreunde hochinteressant. Manchmal brauchen sie auch unsere Unterstützung oder Hilfe. Dann ist es gut, wenn Familien wissen, was zu tun ist!
Tiere beobachten macht allen Spaß!
Habt ihr das Zirpen der Heuschrecke gehört? Den schnuppernden Igel auf der Wiese gesehen? Den Vögeln beim Wasserbad und den Eichhörnchen beim Nüssesuchen zugeschaut? Tiere beobachten ist für Kinder und Erwachsene ein spannender Zeitvertreib und auch Jugendliche sind oft fasziniert.
Ob Rehe auf einer Waldlichtung, Insekten im Blütengarten oder kleine Nager im Unterholz: Nicht nur in der Savanne gibt es Wildtiere zu beobachten. Auch bei uns huschen, kriechen, schwimmen und fliegen auf Wiesen und in Wäldern, selbst in Gärten und Parks sind allerhand kleine und große Tiere zu finden. Die meiste Zeit halten sie sich versteckt, doch wenn ihr ganz genau hinschaut und hinhört, werdet ihr bei eurem nächsten Ausflug sicherlich das ein oder andere heimische Wildtier beobachten können.
Nix wie raus in die Natur
Egal, ob ihr in der Stadt lebt oder auf dem Dorf, in den Bergen oder am Meer: Wildtiere gibt es überall. Packt eure Ferngläser ein und plant den nächsten Familienausflug zum Beispiel in den Wald, an den See oder sogar zum Wattenmeer. Selbst im nächsten Park und im eigenen Garten gibt es viel zu entdecken. Lasst euch überraschen von der vielfältigen Tierwelt, die eure Heimat zu bieten hat!
Aktuell im WWF-Video:
Willi ('wills wissen') Weitzel über seinen Kinofilm "Willi sucht die Wunderkröte"
Challenge
Wetten, dass ihr bei eurem nächsten Waldspaziergang in weniger als zehn Minuten ein echtes Tierhaar findet? Probiert es aus! Jedes Familienmitglied zieht mit einem Stock einen Kreis um sich (ca. einen Meter Durchmesser).
Wer findet das erste Haar? Und wer weiß, um welches Tierhaar es sich handelt? Haarige Infos zu unseren pelzigen Nachbarn findet ihr hier.
Lasst den Blick weiter auf den Boden gerichtet und geht auf Spurensuche. Wer findet die ersten Pfotenabdrücke und von welchem Tier stammen sie? So werdet ihr zu Spurenleserinnen und Spurenlesern!
Welche Tiere gibt es in eurer Umgebung?
Macht mit! Wen könnt ihr im naheliegenden Wald oder Park, im Garten oder auf dem Balkon beobachten? Vielleicht sogar eine Blindschleiche oder einen Hirschkäfer? Versucht ein Bild von dem Tier zu machen und ladet es in unsere Bildergalerie hoch.
Tieren helfen vor der eigenen Haustür
Es kommt vor, dass Wildtiere unsere Hilfe brauchen. Findet ihr ein verletztes oder krankes Tier, heißt es, einen kühlen Kopf bewahren, damit ihr euch nicht gefährdet und dem Tier bestmöglich helfen könnt.
Igel sind oft in unserer Umgebung anzutreffen. Karin Oehl betreibt seit mehreren Jahrzehnten in Pulheim eine Igel-Auffangstation und hat alle Hände voll zu tun.
Sie sind schon seit 1973 für Igel im Einsatz. Gibt es heute mehr Igel-Notfälle als früher?
Ja, es gibt deutlich mehr Igel-Notfälle als früher und dafür gibt es viele Gründe: Kleiner werdende Lebensräume und mehr Verkehr, in privaten Gärten erschweren Zäune, Steingärten, Mähroboter und Teiche, aus denen die Igel nicht wieder herausklettern können, das Leben. Außerdem geht die natürliche Nahrungsvielfalt zurück, denn Igel sind ja Insektenfresser. Jetzt müssen sie oft Schnecken und Würmer fressen, die teilweise Parasiten haben.
Wann und wieso werden die Tiere zu Ihnen gebracht?
Igelfreunde, die ein verletztes oder schwaches Tier finden, rufen an und möchten das Tier sofort bringen. Aber auch Tierärztinnen und Tierarzthelfer oder Katzenbetreuerinnen, die am Futterplatz kranke oder verletzte Igel finden, bringen die Tiere und oft ist Eile geboten, damit man noch helfen kann.
Darf ich einen hilfsbedürftigen Igel mit nach Hause nehmen und selbst pflegen?
Davon rate ich ab, denn viele solcher Pflegeversuche sind lebensbedrohlich für die Tiere, weil das Fachwissen rund um Überwinterung und das richtige Futter fehlt. Aber jede Igelstation ist froh, wenn Finderinnen und Finder die Igel nach einer ausführlichen Beratung zu Hause weiter versorgen, sobald ein Igel stabil ist.
Igelstationen sind keine Abgabestellen, sondern eher wie Krankenhäuser, die akut versorgen, dann aber möglichst Finderin oder Finder die Verantwortung übergeben. Igelstationen werden privat organisiert und finanziert und sind auf die Unterstützung von Igelfreunden angewiesen, die die Igel bringen und bei der Pflege helfen.
Richtig helfen, wenn es drauf ankommt
Vögeln helfen
Wenn junge Vögel aus dem Nest gefallen sind, beobachtet sie erst eine Weile. Oft sind das schon die ersten Flugübungen und die Eltern kommen bald und füttern noch. Ganz kleine Vögel darf man vorsichtig zurück ins Nest setzen, der Menschengeruch stört die Eltern nicht. Ist das nicht möglich oder ist ein erwachsenes Tier verletzt, fragt ihr am besten in einer Auffangstation nach. Weitere Tipps im WWF-Blog.
Fledermäusen helfen
Zum Beispiel gemeinsam ein eigenes Fledermaushaus bauen. Fertige Fledermaus-Nisthöhlen gibt es auch im Zoofachgeschäft.
Hast du eine Fledermaus am Boden gefunden, erklären wir dir auf dieser Seite, was du am besten tun kannst.
Aktiv helfen: So könnt ihr als Familie heimische Wildtiere schützen
Tipp:
Schon kleinere Kinder können dafür sorgen, dass immer Futter und Wasser bereitstehen und regelmäßig aufgefüllt werden. Das fördert ganz nebenbei das Verantwortungsbewusstsein!
Was könnt ihr noch tun?
Helft mit, Brutplätze für Eulen zu schaffen und baut einen Brutkasten für eine Schleiereule – für euren Garten oder einen anderen passenden Platz. Sprecht mal mit der Försterin oder dem Naturschutzbeauftragten eurer Stadt, wie diese Plätze geschützt und noch eulenfreundlicher werden können.
Habt ihr keinen Garten und auch keinen Balkon, dann helft in der Nachbarschaft. Vielleicht gibt es ältere Menschen, die sich Unterstützung wünschen oder Menschen mit wenig Zeit für den eigenen Garten. Bietet eure Hilfe an, den Garten oder Balkon naturfreundlich zu gestalten.
Und ganz besonders wichtig für alle: Achtet Naturschutzgebiete. Sie sind wichtige Rückzugsgebiete und geben Lebensraum für Tiere und ihre Jungen sowie Platz für viele Pflanzenarten. Trampelpfade und Müll haben in der Natur nichts zu suchen. Wie wäre es, wenn ihr bei euren Waldausflügen immer einen Beutel dabeihabt und Abfall einsammelt und entsorgt?
Geht’s noch wilder?
Immer mehr heimische Wildtiere wie der Fuchs (hier ein Jungtier) sind inzwischen wegen des größeren Nahrungsangebots in die Städte gezogen. Hier könnt ihr den Tieren helfen, in dem ihr ihnen, wo es möglich ist, sichere Rückzugsgebiete überlasst.
Auch unter unseren heimischen Wildtieren gibt es bedrohte Arten. Durch verschiedene Naturschutzprojekte in Deutschland setzt sich der WWF für diese Tierarten und ihre Lebensräume ein, damit sie auch in Zukunft bei uns ein Zuhause haben. Zum Beispiel:
Luchs und Wisent in 3-D
Große Wildtiere bekommt ihr normalerweise kaum in freier Wildbahn zu sehen. Mit unseren Augmented-Reality-Tieren in 3-D hingegen könnt ihr hingegen direkt in Kontakt treten, sie in euer Wohnzimmer holen und dazu noch spannende Fakten über ihre Merkmale und Fähigkeiten erfahren.
Noch mehr über heimische Wildtiere erfahren
„Meine Kinder lieben Tiere. Igel und Eichhörnchen beobachten oder im Tierpark Schafe und Ziegen streicheln ist für sie immer ein Highlight. Wir finden es wichtig, ein Bewusstsein für unsere Tierwelt zu schaffen und sind deshalb auch Teil der WWF-Familie.“
Sven und seine Töchter